Zahlen steigen: Der Smart-Meter-Rollout nimmt an Fahrt auf und benötigt hocheffiziente Prozesse

Die Zahl der intelligenten Messsysteme, die die Kunden von GWAdriga in den kommenden Jahren bis 2032 ausrollen werden, liegt nach neuesten Abschätzungen bei mehr als 2,4 Millionen. Das ist dreimal so viel wie die bislang angenommenen 800.000 Systeme im Pflichtrollout. Das ist das Ergebnis einer Umfrage beim diesjährigen GWAdriga-Kundenforum in Berlin zu den Folgen des Gesetzes zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende und der Novelle des Messstellenbetriebsgesetzes. Die Mehrzahl der Versorgungsunternehmen gehen mindestens von einer Verdoppelung ihrer Rollout-Zahlen aus, einige aber auch von bis zu einer Verfünffachung. Die Potenziale von 1:n-Installationen werden jedoch noch zurückhaltend eingeschätzt und liegen in den aktuellen Planungen nur meist bei einem Faktor von 1,2 bis 1,5. Herausforderungen sehen die Teilnehmer vor allem neben der Verfügbarkeit der Geräte in einer hocheffizienten Prozessautomatisierung. „Heute betreut ein Mitarbeiter im Schnitt 1.000 Smart-Meter-Gateways, künftig müssen es Zehntausende sein. Das funktioniert nur, wenn wir deutlich mehr Intelligenz in die Prozesse bringen“, fasst Dr. Michal Sobótka, Geschäftsführer der GWAdriga GmbH & Co. KG eines der Ergebnisse des Kundenforums zusammen.

Die Prozessautomatisierung war auch eines der zentralen Themen in den Diskussionen und Workshops des GWAdriga-Kundenforums. Hier sahen die Teilnehmer bei Prozessen wie der Störfallbearbeitung oder der Ersatzwertbildung noch Potenziale. Moniert wurde auch ein bislang fehlender Marktprozess: So sei für die Wiederverwendung genutzter Gateways, die noch vollständig funktionsfähig sind, aktuell keine standardisierte systemübergreifende Lösung vorgesehen. Geregelt sei nur die Verschrottung, was in Sachen Nachhaltigkeit für die Teilnehmer des Kundenforums nicht akzeptabel ist.

Diskutiert wurde auch das Szenario eines „Vollrollouts“. Hier waren sich die Teilnehmer einig, dass dies derzeit nicht wirtschaftlich abzubilden sei. Erst wenn sich an den Rahmenbedingungen wie der Preisobergrenze oder der Möglichkeit, stabile Wireless M-Bus-Anbindungen mit einer hohen Zahl von 1:n Installationen zu nutzen, etwas ändere, könne ein Vollrollout auch wirtschaftlich interessant werden. Bis dahin sollte die Rolllout-Strategie so aufgesetzt werden, „dass ein Vollrollout möglich bleibt und schnell umsetzbar ist“, so ein Teilnehmer. Etwa, indem Mehrfamilienhäuser generell mit einem intelligenten Messsystem ausstattet, einzelne Haushalte aber nur bei Bedarf umgerüstet werden, beispielsweise nach Einbau einer PV-Anlage.

Bild: ximeh.art

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